Parco Sommerso di Gaiola, Unterwasserpark und Meeresschutzgebiet im Stadtteil Posillipo in Neapel
Ab dem 1. Jh. v. Chr. wurden entlang dieses Küstenstreifens prächtige Villen römischer Aristokraten gebaut, die wichtigste davon war die Villa Pausilypon („Ort, an dem das Leiden endet“) von Publius Vedio Pollione. Die antiken Überreste dieser Seevillen, Brunnenanlagen sowie eindrucksvolle Tuffsteinbrüche sind heute noch unter der Meeresoberfläche zu sehen, was auf den Bradyseismos in dieser Gegend (das vulkanisch-tektonische Phänomen des langsamen Hebens und Senkens der Erdkruste) zurückzuführen ist. Die extreme geomorphologische Komplexität des Meeresbodens sowie die günstige Zirkulation der Meeresströmungen haben außerdem dazu geführt, dass sich eine reiche und vielfältige Fauna und Flora auf nur wenigen Hektar Meeresfläche ansiedeln konnte.
Der Unterwasserpark Gaiola ist heute ein wichtiger Ort für Forschung, Ausbildung und Umwelterziehung zur Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes im Golf von Neapel. Die Überreste der römischen Villen können mit Glasbodenbooten besichtigt oder auch tauchend oder schnorchelnd erkundet werden (was momentan aufgrund der Corona-Situation aber nicht möglich ist).
Und noch eine interessante Geschichte: Die kleine Doppelinsel, die der Küste vorgelagert ist und der dieser Park seinen Namen verdankt, soll verflucht sein – da sie allen ihren Besitzern Unglück gebracht hat. Mittlerweile gehört la Gaiola der Region Kampanien.